Die Natur und die Wirkung der Zeit bleiben nie stehen; dies gilt auch für unseren Einsatz zum Schutz und zur Aufwertung des geschichtlichen und landschaftlichen Erbes von Prada.
Danks des Einsatzes und der harten Arbeit von Spezialisten und Freiwilligen setzen wir uns weiterhin dafür ein, Prada für alle, denen diese alte Siedlung am Herzen liegt, zu bewahren und zu schützen.
Die Arbeiten der zweiten Phase von 2023 haben sich auf die Gebäude der Einheit 10 konzentriert, die sich unterhalb der Einheit 7 befinden.
Wegen der großen Menge an Schuttmaterial in diesen Gebäuden waren sie vor diesen Arbeiten kaum zu erkennen.
Vor allem dank der Beseitigung dieses Materials, der Befestigung und des Wiederaufbaus von Teilen des Mauerwerks, die fotographisch dokumentiert waren, sind diese Gebäude jetzt wieder klar erkennbar.
Mit der Aufwertung dieser zwei Bereiche kann man sich jetzt die Struktur des Dorfes immer besser vorstellen und, wenn man zwischen den engen Wegen der wiederhergestellten Gebäude entlanggeht, in seine Geschichte eintauchen.
Fast zwei Jahre nach Beginn der Pilotphase, die uns erlaubt hat, die Gebäude 7.1 und 7.2 zu festigen und zu sichern, können wir Ihnen mitteilen, dass die Hauptarbeiten der Wiederherstellung von Prada seit April 2023 in vollem Gange sind.
Zunächst wurden die Arbeiten am Gebäude 7 abgeschlossen, während denen wir einige interessante Entdeckungen gemacht haben.
Unter anderem wurden Reste eines alten Backofens für das Brot und kleine, handgefertigte Gegenstände aus Eisen und Stein gefunden.
Während des Herbstes konzentrieren wir uns auf die Arbeiten am Gebäude 10.
Wir laden euch herzlich ein, Prada einen Besuch abzustatten und die Veränderungen mit eigenen Augen zu sehen; gerne bieten wir auch geführte Besuche an!
Um das Material optimal zu bewegen und innerhalb der Baustelle möglichst schonend arbeiten zu können, wurde ein Kran mit 30 m Ausladung aufgebaut.
So werden noch nicht gefestigte Mauern geschont und gleichzeitig eventuell noch begrabene und bisher unentdeckte Gegenstände nicht beschädigt.
Wegen seiner Größe musste für die Montage des Krans ein Superpuma Helikopter eingesetzt werden.
Am 9. Juni wurde in Prada eine Pressekonferenz abgehalten, um die neuen Arbeiten vorzustellen und die bisher erzielten Ergebnisse zu zeigen.
Teilgenommen haben:
Juri Clericetti, Generaldirektor der „Organizzazione Turistica Regionale Bellinzonese e Alto Ticino“
Arch. Endrio Ruggero, Leiter des Amtes für Kulturgüter
Avv. Simone Gianini, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Bellinzona
Alberto Marietta, Präsident der Stiftung Prada
Ing. Andrea Demarta, Projektleiter
Arch. Giorgio Nogara, Archäologe
Arch. Renzo Bagutti, Architekt
Im Frühling hat ein Team von „Naturnetz“ einige Abflussrinnen auf dem alten Weg von Serta nach Prada gereinigt, gesichert und auch neu verlegt.
In einer zweiten Phase wurde zwischen Serta und Prada ein neuer Weg angelegt.
Ausgangspunkt (Parkplatz beim Spielplatz in Serta) und Ziel sind gleich geblieben, aber die Strecke ist stimmungsvoller und weniger anstrengend.
Die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen und der Weg ist im Moment gesperrt.
Im September haben die Verantwortlichen des OTR Bellinzona e Valli (Verkehrsverein Bellinzona und Täler), die für die Instandstellung der Wanderwege verantwortlich sind, die alten Brücken über die Bäche Dragonato und Guasta längs der Wege von Serta nach Prada und von Pian Laghetto nach Prada erneuert.
Als Material wurde Kastanienholz aus der Region benutzt, um ein nachhaltiges, einheimisches Produkt wertzuschätzen.
Die Bedeutung der Arbeiten zur Sicherstellung und Verschönerung der Wege wurde auch durch den von der TicinoSentieri (Wanderwege Tessin) organisierten Besuch unterstrichen, an dem auch Mitglieder verschiedener Ämter und Betriebe teilgenommen haben.
In der letzten Märzwoche 2022 hat eine Gruppe von Naturliebhabern, die von der Vereinigung Naturnetz Ticino kontaktiert worden waren, die Instandsetzung des Weges von Pian Laghetto nach Prada durchgeführt.
Sieben Freiwillige und ein Förster haben die auf den Weg gestürzten Bäume entfernt, diesen verbreitet und ausgebessert und die hölzernen, einsturzgefährdeten Geländer durch neue ersetzt.
Auch neue Stufen wurden gesetzt, damit dieser wunderschöne Weg nach Prada leichter zu bewältigen ist.
Beim Felsvorsprung in der Nähe der kleinen Brücke über den Bach wurde auch die alte, teils morsche Wegbefestigung durch eine neue Stützkonstruktion aus Kastanienholz ersetzt, damit der Übergang sicherer wird.
Im Frühjahr 2021 (April und Mai) hat die Stiftung Prada im Einvernehmen mit dem Amt für kulturelle Güter einige Eingriffe im Dorfkern von Prada vorgenommen.
Diese dienten der besseren Einschätzung der Probleme, die bei der Konsolidierung dieser alten Gemäuer hätten auftauchen können: Herangehensweise, zu verwendende Materialien, Umfang der zu entfernenden Massen, mögliche Schwierigkeiten betreffend die Statik der Strukturen.
Aufgrund dessen konnte man die Gebäude aussuchen, die für diese Analyse am besten geeignet waren und hat sich so für die Objekte 7.1.-7.2. entschieden, die sich am nordwestlichen Rand der Siedlung befinden.
Diese konfrontierten uns mit einigen Problematiken, die auch an anderen Bauten auftauchen könnten, erlaubten jedoch eine «bequemere» Einrichtung der Baustelle und sind zudem die typischsten der Siedlung (sie sind auch auf dem Logo der Stiftung abgebildet).
Die vollzogenen Eingriffe haben mit der Entdeckung von Scherben einer Schale aus dem 15. Jahrhundert und einer einfachen Entwässerungsanlage in einem der beiden Gebäude auch zu ersten überraschenden Funden geführt.
Man kann also hoffen, dank der nächsten Arbeitsphase (vorgesehen im Winter 2021-2022) die Kenntnisse über Prada und das Leben seiner ehemaligen Bewohner erweitern und vertiefen zu können.
In Anwesenheit der wichtigsten lokalen Medien und der Vorsteherin des Amtes für kulturelle Güter Simonetta Biaggio-Simona, wurde am 19. Mai 2021 in Prada eine Pressekonferenz abgehalten, um die Ergebnisse der «Pilotphase» vorzustellen.
In dieser Phase hat man versuchsweise mit der Konsolidierung der ersten Gebäude begonnen, um die folgenden Hauptarbeiten besser organisieren zu können: Es mussten die geeigneten Arbeitsmethoden, die richtigen Materialien und die räumliche Organisation festgelegt werden; vor allem galt es aber auch zu verstehen, welche Probleme bei der Stützung von 400 Jahre alten Mauern auftauchen könnten.
Während der Restaurierungsarbeiten musste der Zugang zum Dorf für die Besucher gesperrt werden.
Dank der Arbeit der Brüder Andrea, Marco und Luca Guazzone, die sich auch um verschiedene Ausbesserungen der Zugangswege nach Prada (u.a. neue Treppenstufen) gekümmert hatten, ist ein neuer Panoramaweg angelegt worden.
Von diesem neuen Weg aus, der für alle leicht zu begehen ist, kann man Prada von oben in seiner Gesamtheit bewundern.
Nach der Sicherstellung des ganzen Geländes ist auch ein Weg in Planung, der den Besuchern ermöglichen soll, sich auch innerhalb des Dorfes zu bewegen.
Prada genießt den Schutz als Kulturgut von kantonaler Bedeutung; dies hat der Regierungsrat entschieden und die Variante des Raumplanungsgesetzes des Gemeinderates von Bellinzona vom 19. Dezember 2018 angenommen.
Für die Stiftung ist dies eine entscheidende Etappe ihres Projekts, die baufälligen Gebäude zu bewahren und wieder aufzubauen - nicht nur eines, wie es das Departement für Bau und Umwelt in seiner Voruntersuchung wollte.
Nach Anhörung der Begründungen des Stadtrates und des Amtes für Kulturgüter ist der Regierungsrat „der Ansicht, dass es möglich sei, den Willen der Stadt Bellinzona, und somit der Stiftung Prada, insofern zu unterstützen, als
üblicherweise festgehalten wird, dass jede weitere Restaurierung oder Wiederaufbau von anderen Gebäuden, die zur geschützten Siedlung gehören, nach den Grundsätzen des Schutzes von Kulturgütern gerechtfertigt werden muss“.
An der Sitzung vom Februar 2019 hat der Gemeinderat von Bellinzona der Variante des Raumplanungsgesetztes des Quartiers von Bellinzona zugestimmt, die den Schutz von Prada als Kulturgut von kantonaler Bedeutung anordnet.
Die Akte war bis Ende Mai veröffentlicht worden und wird nun vom entsprechenden kantonalen Amt geprüft.
Zweite und letzte Phase der Abholzung der einsturzgefährdeten Bäume, die im alten Dorf gewachsen sind.
In dieser Phase wurden die Umgebung der Kirche mit ihrem Vorplatz und der Bereich, wo die alte Mühle vermutet wird, aufgeräumt und abgesichert.
Dank der zufriedenstellenden Ergebnisse der ersten Phase wurden die Bäume auch in diesem Fall mit Hilfe eines Helikopters gefällt.
Um die Gefahr von Einstürzen instabiler Bäume (wie in der Vergangenheit leider vorgekommen) auf ein Minimum einzudämmen, hat man dafür gesorgt, den Baumbestand in zwei Phasen zu reduzieren.
Um die vorhandenen Baureste nicht weiter zu beschädigen, hat man für den Abbau in den heikelsten Zonen den Helikopter eingesetzt.
Die Bäume wurden vor dem Schnitt am Helikopter angehängt, dann gefällt und direkt zum Sammelplatz nach Serta geflogen.
Ziel der Stiftung ist die Erschließung und Aufwertung des mittelalterlichen Dorfes von Prada, das sich in einem Gebiet von archäologischer Bedeutung befindet und gemäß Raumplanung als Zone von landschaftlichem Interesse gilt.
Die Stiftung möchte Maßnahmen zum Wiederaufbau und zum Schutz der alten Siedlung fördern und finanzieren, d.h. die Gebäude gemäß ihrer ursprünglichen Funktion und ihres bewahrten Zustandes sanieren und für die Öffentlichkeit zugänglich machen.